Die letzten Tage habe ich dazu genutzt, meinen Kleiderschrank auszumisten bzw. zu sichten, was so viel heißt, wie die Boxen mit den Sommerklamotten oben vom Regal zu holen, jedes einzelne Teil in die Hand zu nehmen, anzuschauen und zu überlegen, ob es noch zu mir passt oder nicht.
Das ganze Procedere mache ich, wie die meisten, zweimal im Jahr, nämlich im Frühling und im Herbst. Dieses Mal war es ein bisschen frustrierend. Meine “Sommerboxen” sind nämlich nicht mehr prall gefüllt mit tollen Sommerkleidern, Tops und Röcken.
Ich habe viel Kleidung ausgemistet
Ich habe über die letzten Jahre hinweg immer kontinuierlich ausgemistet und ziemlich wenig Neues gekauft. Da wir jedes Wochenende mit unserem Foodtrailer unterwegs waren und außer Arbeitskleidung nichts gebraucht haben, hat sich so meine Garderobe immer weiter reduziert.
So kommt es, dass ich wirklich nicht mehr besonders viel Tolles im Schrank habe, vor allem für den Alltag. Ich könnte aber ohne Probleme zu einer all white Party, einem Schulball oder einer Hochzeit gehen. Schöne Kleider für besondere Anlässe, habe ich nämlich genug.
Nachdem mir Nachhaltigkeit auch ein Anliegen ist und ich, wenn ich etwas Neues kaufe auf Qualität und faire Produktionsbedingungen achte, habe ich beschlossen, meine vorhandene Kleidung auf Kombinationsmöglichkeiten und Persönlichkeit zu prüfen.
Ich prüfe meine Kleidung auf ihre Persönlichkeit
Persönlichkeitsprüfung von Kleidung? Bei mir geht das so. Ich ziehe meine Sachen an, schaue in den Spiegel, überlege mir ganz genau, ob das Stück noch zu mir passt und ich mich darin wohlfühle oder eben nicht.
Denn natürlich hat sich in den letzten Jahren auch mein Geschmack ein wenig verändert. So wie ich meine Haare habe abschneiden lassen, so habe ich auch modisch eine Vorstellung von mir, die ich umsetzen möchte, zu der aber einfach nicht mehr alles in meinem Schrank passt. Meine Ansprüche an Kleidung sind eindeutig gestiegen. Ich möchte, dass ich mich richtig wohlfühle in dem was ich trage und nicht, dass es einfach nur passt und “schon ok aussieht”.
Da ich aber nicht einfach vieles neu kaufen möchte, denn ehrlich, es gibt schon genug Kleidung auf der Welt, gebe ich mir Mühe, vorhandene Teile neu zu kombinieren und Schrankleichen wieder zu beleben.
Ich habe einige Kleidungsstücke, die schon lange in meinem Schrank hängen. Meist sind das Teile, mit denen ich eine Geschichte verbinde. Entweder habe ich sie geschenkt bekommen, sie für einen besonders schönen Anlass erworben oder einfach bei einem Städtetrip in einem coolen Second Hand Shop gekauft.
Mein realistischer Blick ist bei derartiger Kleidung oft verschwommen und ich bewerte die Dinge durch die Emotionsbrille. Ohne Realitätssinn ist es einfach unmöglich mich in der entsprechenden Klamotte mit kritischem Blick zu sehen und so vertauben die Sachen in der Kleiderkammer.
Schluss mit Ausreden!
Jetzt soll damit Schluss sein. Durch die viele Zeit zu Hause fehlt mir die Ausrede mich nicht mit meinen textilen Besitztümern auseinander zu setzen.
Manche Sachen werde ich eventuell kürzen und ihnen so ein neues Dasein verschaffen. Anderes muss enger gemacht werden.
Ich habe zum Beispiel ein Kleid, dass ich für eine Hochzeit gekauft habe. Ich nenne es das Kleid, mit dem vielen Zeug drauf. Es ist schwer bestickt und fühlt sich schon durch das Gewicht besonders an. Zwei Mal habe ich es getragen, da es einfach zu kaum einem Anlass passt und dazu noch recht empfindlich ist.
Mein erstes Brautkleid habe ich auch noch. Ich finde es immer noch wunderschön. Für mein 24-jähriges Ich war es das perfekte Hochzeitsoutfit bestehend aus einem Rock aus gecrashter Seide und einem Korsett mit Guipure Spitze. Getragen habe ich es später öfter. Einmal zu meinem Geburtstag, ein weiteres Mal an Halloween in einem Irish Pub als Frankensteins Braut mit Kunstblut und weißem Make-up und nochmal für eine lustige Fotoserie mit pinkfarbener Badehaube 🙂
Besondere Kleidung ausmisten? Ich habe eine Entscheidung getroffen!
Gerade die Kleider für besondere Anlässe liebe ich sehr. Es ist ja nicht nur das Kleid an sich, sondern das ganze Drumherum. Mir im Vorfeld zu überlegen, was ich tragen werde. Schuhe und Wäsche aussuchen, Strümpfe bereit legen, das passende Make-up und Lippenstift wählen und natürlich, mir ganz wichtig, die Tasche. Ich liebe Taschen nämlich mehr als Schuhe. Bei Taschen werde ich am ehesten schwach…. Warum auch immer. Jedenfalls, genieße ich es mich in Schale zu werfen. Deshalb werde ich in Zukunft zu manchem Treffen mit Freunden “overdressed” erscheinen. Dann kann ich meine lieben Schätze tragen und mich glamourös fühlen. Meine Freunde werden sich schon daran gewöhnen und es irgendwann nicht mehr anders erwarten 🙂
Weggeben kommt bei einigen nämlich nicht in Frage… Wegen der emotionalen Gründe, ihr wisst schon.
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